ARTICLE ABOUT FELIX HEITZ

The following article is from the November 3, 2006, online edition of Hermannstadter Zeitung

(http://www.hermannstaedter.ro/modules.php?name=News&file=article&sid=1165)

Sadly, the article makes no mention of Felix Heitz's years with ILSA Timisoara

Der 75jährige Sportlehrer wäre in Melbourne 1956 Olympia-Sechster geworden Am 21. Januar 1979 - es war ein Montag - wurde das Hermannstädter Olimpia-Schwimmbad neben dem Erlenpark eröffnet. Der Fachmann, der die Baustelle beaufsichtigte, sich um Sprungbretter und Mobiliar kümmerte, Sicherheitsregeln festlegte, die Beschichtung der Filter und andere ãKleinigkeitenÒ überwachte, war der Schwimmlehrer Felix Günter Heitz, mehrfacher Landesmeister im Brustschwimmen. Ebenfalls an einem Montag, dem 15. März 2004, wurde das vom städtischen Sportklub CSM verwaltete Schwimmbad nach zweijähriger Generalreparatur wieder in Betrieb genommen. Und wiederum an einem Montag, dem 22. März 2004, um 14 Uhr, wird in der Olimpia-Halle Felix Heitz gefeiert, der als Bademeister, Trainerassistent, Trainer und schließlich Sportlehrer Generationen von Kindern das Schwimmen beigebracht und die Sportbewegung in Hermannstadt nachhaltig mitgeprägt hat. Mit sechs Jahren - man schrieb das Jahr 1935 - lernte Lixi Heitz aus der Neugasse in dem eben erst eröffneten Strandbad auf der Fleischhauerwiese schwimmen. Als Aktionär der Schwimmbad-AG hatte die Familie freien Eintritt. Als 13-14jähriger trainierte Lixi mit der Wasserpolomannschaft der nach Hermannstadt verlegten Klausenburger Universität. 1949 gewann er die Junioren-Landesmeisterschaft über 100 und 200 Meter Brustschwimmen. In diesen Disziplinen wurde Felix Heitz neunmal Landesmeister. Er vertrat Rumänien auf 19 internationalen Wettkämpfen. 1953 nahm er in Bukarest und 1955 in Moskau an den Jugendfestspielen teil. 1956 hätte er zu den Olympischen Spielen nach Melbourne fliegen sollen. Kurz vor der Abreise wurde ihm mitgeteilt, es sei für ihn kein Platz im Flugzeug. Am Tag des Olympia-Finales ließ er sich in Bukarest chronometrieren: Für eine Medaille hätte es nicht gereicht, doch er wäre immerhin Olympiasechster geworden! Felix Heitz gehörte dem Armeesportklub CCA (später Steaua) an und war infolgedessen aktiver Offizier. 1958 wurde er im Range eines Hauptmanns aus der Armee entlassen. Er arbeitete erst als Handlanger in Bukarest, dann als Wollfärber in einer Hermannstädter Genossenschaft. Parallel dazu machte er den Bademeister im Volksbad, bestand er die Trainerprüfung und wurde als Hilfstrainer attestiert. Erst mit 39 Jahren absolvierte er die Bukarester Sporthochschule und weitere zehn Jahre später bestand er die ãErster-GradÒ-Prüfung als Sportpädagoge. 1970 wurde Heitz für mehrere Jahre ãzur AufbauarbeitÒ nach Brãila an der Donau versetzt. Dort ertranken jedes Jahr etwa vierzig Fischer. Den Schwimmunterricht aufbauen lautete infolgedessen der Auftrag. Felix Heitz ãerbteÒ die Baustelle eines Schwimmbeckens, setzte durch, daß eine Halle darüber gebaut und die Anlage an eine Grundschule samt Internat und Kantine angeschlossen wird. Nach zwei im Vorzimmer verbrachten Tagen hörte ihn der für Sportfragen zuständige General Marin Dragnea an und erklärte ihn für verrückt. ãAber mit solchen Verrückten kommen Sie voran!Ò erwiderte der Sachse und bekam 2,5 Millionen Lei zugesprochen. ãMein Erfolgsgeheimnis? Mit meiner Sache überzeugen, glaubwürdig seinÒ, sagt er. Felix Heitz lebt schon seit Jahren in Deutschland. Doch wenn er in Rumänien ist, schaut er öfter mal vorbei, ob mit der Olimpia-Schwimm- und Sprunghalle in Hermannstadt alles in Ordnung sei. Ist es nicht, stellte er im letzten Sommer fest, als die Halle schon das zweite Jahr außer Betrieb war, 46 Glasscheiben eingeschlagen waren und nichts geschah. Das tat ihm weh und er ließ nicht locker, bis er nicht Anfang diesen Jahres zusammen mit dem CSM-Vorsitzenden Cintean und dessen Team den Fortschritt der Arbeiten begutachten konnte. Felix Heitz hat den Hermannstädter Schwimmsport mitgeprägt. Er fühlt sich nach wie vor zuständig und mitverantwortlich.

Wolfgang FUCHS, Hermannstädter Zeitung Nr. 1869/19 März 2004